Eine alte Tradition hat der Ortsverband Alsfeld des Technischen Hilfswerks (THW) mit der Segnung eines Gerätekraftwagens auf dem Marktplatz wieder aufleben lassen. Kaplan Christoph Nowak von der katholischen Kirchengemeinde und Pfarrerin Katja Dörge (Evangelische Kirchengemeinde) nahmen diese Zeremonie am Donnertsagabend gemeinsam vor.
Die Segnung des Fahrzeuges sei kein "Hokuspokus" und bedeute nicht, dass alles mit diesem Fahrzeug, den Einsätzen und dem THW gut gehen müsse, es solle aber mit Gottes Hilfe deutlich werden, dass die "Hilfsmittel" so eingesetzt werden, dass sie Gutes für die Menschen bringen, stellte Nowak heraus. Katja Dörge stellte in ihrer kurzen Predigt auf die Nächstenliebe und die Hilfe in den besonderen Lebenslagen ab. Über 80 000 ehrenamtliche Mitglieder habe das Technische Hilfswerk in Deutschland, die sich für lebensrettende und lebenserhaltende Maßnahmen auf der ganzen Welt einsetzen. Damit werde auch christliche Nächstenliebe aktiv und praktisch in die Tat umgesetzt. Die Fahrzeugsegnung wurde mit Kirchenliedern feierlich umrahmt.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte THW-Ortsbeauftragter Jochen Weppler die zahlreichen Mitglieder seiner Organisation und die Ehrengäste, darunter Stadtbrandinspektor Horst Weber, Harald Bartel (Polizeistation Alsfeld) und den langjährigen Vorsitzenden des Alsfelder THW, Wieland Gläsel, begrüßt. Die Übergabe des Fahrzeuges, so Weppler, sei bereits vor einigen Tagen erfolgt. Alle Fahrzeuge, außer Alsfeld wurden auch andere Ortsverbände beliefert, wurden im Rahmen des Konjunkturpaketes II des Bundes angeschafft. Ohne Ausstattung kostet der Gerätekraftwagen etwa 250 000 Euro. Die Berücksichtigung des THW beim Konjunkturpaket II unterstreiche „das hohe Ansehen“, das die Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes genieße, erklärte Weppler. Mit den Fahrzeugen werde das ehrenamtliche Engagement im THW gestärkt.
Das Technische Hilfswerk erhält aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung in den kommenden Monaten mehr als 28 Millionen Euro, erläuterte Weppler. Mit den zusätzlichen Finanzmitteln werden bis zum kommenden Jahr rund 250 Einsatzfahrzeuge angeschafft. Durch die neuen Mannschaftstransportwagen, Gerätekraftwagen und Transportfahrzeuge könne der THW-Fuhrpark schneller modernisiert werden als zuvor geplant. Dies gelte auch für den THW-Standort Alsfeld, sagte Weppler.
Obwohl die bauliche Situation des THW in Alsfeld noch nicht abschließend habe geklärt werden können, sieht Weppler die neue Fahrzeugausstattung für den THW-Ortsverband Alsfeld als Bestätigung seiner Bemühungen zur Erhaltung der letzten Bundeseinrichtung und des THW-Standortes hier in Alsfeld. Er erinnerte auch daran, dass sich seit drei Wochen eine Spezialeinheit aus Alsfeld mit Hochleistungspumpen im Hochwassereinsatz in Polen befindet. Die Rückkehr des Teams sei für dieses Wochenende geplant.
Als Einsatzorganisation der Bundesrepublik im Bevölkerungsschutz wird das THW zu 99 Prozent von ehrenamtlichen Kräften getragen, die in 668 Ortsverbänden organisiert sind, erläuterte Jochen Weppler. Das THW ist in Not- und Unglücksfällen mit Technik und Know-how in Deutschland und rund um den Erdball tätig. In den vergangenen sechs Jahrzehnten war das THW weltweit in mehr als 120 Ländern bei humanitärer Soforthilfe, Projekten und Hilfsgütertransporten im Einsatz.
(c) Original-Bericht am 26.06.10 in der Oberhessischen Zeitung (gk)
Alsfeld,
Fahrzeugsegnung neuer GKW I
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