Am 03. September war es endlich soweit. Der Ortsverband Alsfeld feierte die offizielle Einweihung der neuen Unterkunft mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür.
Mit der offiziellen Einweihung des neuen Gebäudes im Dirsröder Feld endete nun endlich eine lange Zeit des Ringens um eine neue Unterkunft. Fast zehn Jahre lang haben die Alsfeld THWler darauf warten müssen neue, adäquate Räumlichkeiten beziehen zu können. Seit Anfang des Jahres konnten die neuen Räumlichkeiten bezogen werden.
OZ:
EINWEIHUNG Ortsverband Alsfeld des Technischen Hilfswerks feiert Umzug in seine neue Unterkunft im Dirsröder Feld
ALSFELD - (hek). "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen", zitierte Jochen Weppler, Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Alsfeld des Technischen Hilfswerkes, am Samstag bei der offiziellen Einweihung der neuen Unterkunft im Dirsröder Feld Hermann Hesse.
Der Satz des Schriftstellers sei ihm in den Sinn gekommen, als er auf den "steinigen, spannenden und sehr aufregenden Weg" zurückgeblickt habe, der zur heutigen Feier führte, fasste Weppler das rund zehnjährige Ringen um eine neue Heimat für das THW in Alsfeld zusammen. Doch nun habe der Ortsverband im Dirsröder Feld "mehr als nur ein neues Dach über dem Kopf gefunden, sondern hier wird nun der Dreh- und Angelpunkt des gelebten ehrenamtlichen Engagements des THW sein". Mit dem Neubau sei auch die Zukunft des Bundesamtes in Alsfeld gesichert. Angesichts der zunehmenden Katastropheneinsätze in der ganzen Welt, die die Helfer vor immer größerer Herausforderungen stelle, könne der Alsfelder Ortsverband nun wieder seinen "kleinen aktiven Beitrag im zivilen Bürgerschutz leisten", freute sich Weppler, der aber in seiner Ansprache auch ein Umdenken der Politik anmahnte, um den "zivilen Bürgerschutz im In- und Ausland sichern zu können".
Hans-Georg Hartmann von der Leitung des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pflaz und Saarland brachte in seiner Festrede die Hoffnung zum Ausdruck, dass durch die "schöne und bedarfsgerechte Unterkunft" es den Alsfeldern gelingen werde, die Jugendarbeit zu reaktivieren, und dass sich "viele Alsfelder von der Arbeit im THW anstecken lassen". Angesichts des Neubaus eines Verwaltungsgebäudes und einer Garage für die Fahrzeuge der Halle, der rund 1,6 Millionen Euro gekostet hat, betonte Hartmann, dass sich die Verbindung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die den Neubau in Auftrag gegeben hat, und dem THW, das die Unterkunft von der BImA mietet, gelohnt habe. "Mit der neuen Unterkunft sei die Basics geschaffen, "jetzt sind die Kameraden am Zug", forderte er die Aktiven auf, eher er Ehrenurkunden für zehn- und 30-jährigen Einsatz beim THW sowie Helferzeichen in Gold an David Adamski, Dominik Bodenstein, Jochen Weppler, Laura Kraus, Andreas Ruhl, Janosch Kang, Jonas Ratz und Frederik Wonkow überreichte.
"Die Pflicht des Bundes ist es zu garantieren, dass unsere Hilfsorganisation bestmöglich ausgestattet und ausgebildet ist, um die bestmögliche Hilfeleistung und den größtmöglichen Eigenschutz der Helfer zu gewährleisten", betonte Staatsminister im Kanzleramt, Professor Dr. Helge Braun, bei der Einweihung. Denn die "Profis im Katastrophenschutz in Deutschland sind zum großen Teil die Ehrenamtlichen", ohne die im Katastrophenfall "die vielen helfenden Hände" nicht gewährleistet seien.
Dass die Ehrenamtlichen der verschiedenen Hilfsorganisationen im Kreis gut zusammenarbeiten, betonten Landrat Manfred Görig und Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland. "Das THW hat seinen Platz gefunden, örtlich und im Katastrophenschutz im Vogelsberg", war er sich auch mit Blick auf die Brandeinsätze auf dem Bücking-Gelände in Herbstein oder bei der Bewältigung der Flüchtlingsunterbringung sicher. Dr. Holland umschrieb die Kooperation bei den Einsätzen mit den unterschiedlichen Farben der Organisationen mit den Worten: "Die Einsatzstellen sind bunt." Das THW sei dabei aus der Hilfe für die Bürger in der Region nicht mehr wegzudenken. Görig verdeutlichte die gute Zusammenarbeit auch mit der Übergabe eines Stromaggregat-Anhängers des Katastrophenschutzes, für den das Land und der Kreis zuständig sind, an das THW.
Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule blickte kurz auf die über 50-jährige gemeinsame Geschichte der Stadt und des THW zurück: Auch wenn sich der Raum des Ortsverbandes verändert habe, "nicht verändert hat sich die Freude der Stadt, dem THW eine Heimat zu geben".
Bei der offiziellen Schlüsselübergabe betonte Lutz Leide von der BImA, dass, auch wenn die Suche nach einem neuen Standort sich über zehn Jahre hingezogen habe, die Zeit vom Spatenstich bis zum Einzug für "Bundesverhältnisse ein schneller Bau gewesen ist".
Von dem Neubau, aber auch den vielfältigen Einsatzgebieten des THW machten sich Interessierte nach der offiziellen Feier beim Tag der offenen Tür ein Bild. Dazu hatten unterschiedliche Fachgruppen des THW-Landesverbandes Fahrzeuge und Ausrüstung im Dirsröder Feld ausgestellt.